Der Jahreskreis
... ein Begriff, der in einer oder anderen Form und Abwandlung
von Neuheiden verwendet wird damit gemeint sind acht Feste,
die ungefähr alle sechs bis sieben Wochen zu einem Stelldichein
mit Natur, Göttern, Freunden, Feier und gutem Essen und Trinken
einladen!
Die acht Jahresfeste sind möglicherweise einer der kleinsten
Nenner, auf dem sich naturreligiös Interessierte treffen
könnten dementsprechend unterschiedlich sind allerdings
das Verständnis und die Performance dieser Feste. Gehen wir
davon aus, dass Neuheiden ein tieferes Verständnis zwischen
Menschen und Natur anstreben und versuchen in tune
mit den Zyklen der Natur zu leben, dann wird auch das Jahresrad
zu einem wichtigen Bestandteil dieses Prozesses.
Die Natur gilt in diesem Fall als Manifestation des Göttlichen
und die wechselnden Jahreszeiten werden oftmals als das sich wandelnde
Antlitz der Gottheiten wahrgenommen.
Das Jahresrad reflektiert den nie endenden Prozess der ewigen
Wiederkehr von Leben, Tod, Wiedergeburt im Innen und auch
im Außen. Durch das Verständnis der Wandlungsprozesse
in der Natur verstehen wir im besten Fall und bei kontinuierlicher
Beschäftigung damit auch besser, wie wir mit diesen Prozessen
in Resonanz stehen. Der Symbolismus der Natur kann auf unser eigenes
Leben übertragen werden und viele Prozesse der Abfolge der
Jahreszeiten findet ein Pendant in unserer Innenwelt.
Ich selbst betrachte die Jahreskreisfeste stets unter der Patchwork-Prämisse,
das heißt, ich gebe mich nicht der Illusion hin, ein beispielsweise
altes keltisches Jahresfest zu feiern oder einem alten
germanischen Brauch nachzugehen. Auf jeden Fall sollte dabei
(und nicht nur hier!) bewusst sein, dass vieles davon im Bereich
der Phantasie oder der Wunschvorstellungen liegt. Letztendlich
ist meines Wissens nach zu wenig Material überliefert, um
auch nur eines der Jahreszeitenfeste authentisch nachzufeiern.
Der Vorteil dabei ist, dass der eigenen Kreativität keine
Grenzen gesetzt sind und man sich von verschiedenen Überlieferungen
oder Bräuchen (je nachdem, wie gut diese überliefert,
bzw. erhalten sind) inspirieren lassen kann. Und damit wird es
nicht besser oder schlechter. Der Unsinn von Je älter
desto besser! sollte mittlerweile wirklich der neuheidnischen
Vergangenheit angehören. Auch der Zugang, den Wechsel der
Jahreszeiten auf die Innenwelt, die psychologische Ebene umzulegen,
entstammt der Modernen Welt und es ist nicht anzunehmen, dass
sich jemand vor uns jemals Gedanken darüber gemacht hat.
Was der modernen Herangehensweise andererseits abhanden gekommen
sein könnte, ist der ganz pragmatische Zugang beispielsweise
bei einem Erntedankfest, bei dem die Freude über eine gute
Ernte und die Erleichterung, dass sie eingebracht worden ist,
die tragenden Elemente waren. Im Zeitalter der Tiefkühlnahrung,
der Massentierhaltung und Riesensupermärkte hängt unser
Leben nicht mehr von solchen Dingen ab und als Konsequenz ist
der persönliche Kontakt mit solch ehemals derart essentiellen
Dingen ins Hintertreffen geraten und somit auch das Verständnis
und der Respekt für das Land.
Über die Natur zum bewusst gelebten Ich
Durch die Beobachtung des Wechsels der Jahreszeiten ist es uns
möglich, über das eigene Leben zu reflektieren. Wer
an Götter glaubt (ich nicht) oder sie für tatsächlich
existent hält (ich schon), der wird diese Jahresfeste vielleicht
als Fest mit den Göttern begehen mögen. Sei es nun durch
das einfache Anzünden einer Kerze, der Aussaat im eigenen
Garten, ein Ritual in deinem Wohnzimmer, im Weingarten der Oma,
oder auch mit einem bombastischen, extatischen Outdoor-Fest in
Höhlen, irgendwo am Wasser oder im Wald mit Gleichgesinnten
es gibt viele Möglichkeiten, um zusammen mit den Göttern
zu feiern.
Das Grundanliegen für das Feiern der Jahreskreisfeste sollte
auf jeden Fall das Verbinden der Außenwelt mit der Innenwelt
sein. Irgendwelche tolle Performances, die zwar schön aussehen,
aber die Teilnehmenden selbst nicht bis ins Mark und Herz berühren
oder einfach abgelesene Zeilen aus einem platten Eso-Buch tragen
wohl kaum dazu bei, sich mit der Energie der entsprechenden Jahreszeit
zu verbinden und darum sollte es eigentlich gehen.
Die Jahreskreisfeste sind zwar Markierungen im Jahr, doch kanalisieren
und zentrieren sie nur Energien, die, sich stets transformierend,
durchs Jahr fließen. Das Jahresrad dreht sich das ganze
Jahr und offenbart sich nicht nur zu den punktuellen Festtagen.
Und auch die Energie ist nicht sechs Wochen auf Urlaub und schaut
dann für den Zeitraum eines Rituals vorbei, um anschließend
wieder im Nirgendwo zu verschwinden. Das Jahresrad ist kein Konstrukt,
sondern eigentlich muß man sich nur mehr in das einklinken,
was vorhandeen ist. Es ist ein kontinuierlicher Zyklus und genauso
kontinuierlich sollten wir uns mit ihm mitdrehen meine
ich.
Die Sabbats
Im Allgemeinen können wir von acht Jahreskreisfesten sprechen
die insbesondere im Wicca als vier Minor Sabbats
und vierMajor Sabbats bezeichnet werden. Diese Zusammenstellung
entstammt keiner uralten, und auch keiner althergebrachten
Hexenreligion, sondern ist ein Sammelsurium aus dem keltischen
(Samhain, Imbolc oder Candlemas, Belta(i)ne und Lammas oder Lughnasadh)
und dem germanischen Kulturkreis (zwei Sonnenwenden und zwei Tagundnachtgleichen),
das erstmalig im 20. Jahrhundert von Gerald B. Gardner, dem Begründer
von Wicca in dieser Form vereint wurde.
Erstgenannte Gruppe bezieht sich in erster Linie auf mögliche
Unternehmungen wie Aussaat oder Ernte, während zweit genannte
Gruppe sich in vor allem auf den jeweiligen Sonnenstand orientiert.
Was all diesen Festen gemein ist, dass sie als Datum für
ein Ritual nur einen Punkt im Jahr markieren, die tatsächlichen
Zusammenhänge und die sich verändernde Energie aber
nur im ganzen Jahr wahrgenommen werden kann, da die Feste in ihrer
Abfolge erst einen wirklich tieferen Sinn ergeben, wenn sie als
ein Ganzes gesehen werden. Aus diesem Grunde erachte ich es auch
als vernünftig, wirklich alle Feste auf die eine oder andere
Weise zu feiern, da sonst Speichen des Rades fehlen könnten,
was die Weiterfahrt manchmal beschwerlicher macht, als es sein
müsste.
Der Beginn des Jahres wird manches Mal zu Samhain angesetzt
dem berühmt-berüchtigten Halloween, bzw. Allerheiligentag.
Auf Samhain folgt die Wintersonnenwende, auch Yule genannt, Anfang
Februar dann Imbolc oder Candlemas, daran schließt die Frühlingstagundnachtgleiche,
auch Ostara genannt, an. Weiter im Jahr geht es mit Belta(i)ne,
der Sommersonnenwende (Litha), dann Lammas (Lughnasadh), Herbsttagundnachtgleiche
(Mabon) und der Kreis schließt sich mit dem nächsten
Samhain.
Im Folgenden benutze ich die Begriffe Gott und Göttin
als die Versinnbildlichung des Wechselspiels der Kräfte durch
das Jahr, des ewigen Kreislaufs von Leben, Tod und Wiedergeburt.
Mit Samhain (1.- 6. November) tritt die Ruhephase im Jahr ein.
Die Nächte werden jetzt deutlich merkbar immer länger
und länger und immer weniger Licht erhellt die Tage. Es ist
die Zeit des Schlachtens, die letzten Vorräte werden angelegt
und schwächliche oder kranke Tiere geschlachtet, damit sie
nicht über den Winter gefüttert werden müssen.
Die letzten Blätter fallen, vermodern und bilden so fruchtbaren
Boden für das kommende Jahr. Was ganz einfach in der Natur
beobachtbar ist, ist auch auf das eigene Leben umlegbar.
In dieser Ruhezeit bis Yule hin vermeide ich es, Magie zu wirken.
Alles kehrt sich immer weiter und weiter nach Innen und wartet
sehnlich auf den Rückkehr des hellen Funken in der Dunkelheit.
Ich ziehe mich in dieser Zeit so weit als möglich zurück,
verbarrikadiere mich mit Tee, Büchern etc. in meiner Höhle
und nutze die dunkle Zeit so gut es geht für mich selbst.
Zu Yule (21. 23. Dezember) wird knapp vor dem christlichen
Weihnachten (erst 273 n.Chr. kam man überein, die Geburt
Christi, den Sohn Gottes, auf dieses Datum zu verlegen) die Wiederkehr
des Lichts, die Wiedergeburt der Sonne gefeiert. Es ist die längste
Nacht und der kürzeste Tag. Auch wenn es sich erst nur um
einen kleinen Lichtfunken handelt es wird wieder heller
und das ist Grund zum Feiern! Es geht ganz, ganz langsam wieder
dem Licht entgegen wenn auch noch unmerklich!
Yule emfpinde ich immer als ein wunderschönes Fest, voll
von Hoffnung und mit viel Lust aufs Weitermachen!
Anfang Februar (1. 6. Februar), zu Imbolc sind die Tage
dann bereits wieder deutlich länger! Die Vorbereitungen für
das neue Jahr können gestartet werden, Samen werden gewählt
und gesegnet. Das Land beginnt sich, wenn auch noch träge
und langsam, zu räkeln und zu strecken und die Reise Richtung
Frühling beginnt.
Imbolc ist für mich ein Fest der Vorbereitung für die
neue Runde, ich treffe die Auswahl über all das,
was ich in diesem Jahr angehen und vollbringen möchte.
Ostara (21. 23. März) ist die Frühlingstagundnachtgleiche
und Tag und Nacht sind wieder gleich lang. Das Licht übernimmt
wieder die Regentschaft über die Dunkelheit. Von diesem Datum
an geht es weiter der Sonne entgegen, die Tage sind wieder länger
als die Nächte und es ist Frühlingsbeginn! Leben regt
sich an allen Ecken und Enden. Gott und Göttin finden sich
in den grünenden Wäldern und sie empfängt ein Kind
von ihm (Ostara plus neun Monate = Yule, Geburt des Sonnenkindes).
Ostara ist mein Putzfest und Saatfest. Was ich zu Imbolc gewählt
und gesegnet habe, wird zu Ostara in die Erde verfrachtet. Tempel
(innerer und äußerer) putzen steht an!
Das nächste Fest ist Beltane (1. 6. Mai), die bewusste
Vereinigung von Gott und Göttin wird gefeiert und
zwar was das Zeug hält. Der lange, kalte Winter ist vergessen
und zwar nicht nur in Form von Wissen (es wird ja eh wieder
wärmer werden) sondern auch von tieferem erlebten Verständnis
(die Sonne wärmt Haut und Land...).
Was zu Imbolc gewählt und zu Ostara gesät wurde, beginnt
nach oben zu dringen, steigt ins Bewußte auf.
Sechs Wochen später erreicht das Jahr zu Litha, der Sommersonnenwende,
seinen Höhepunkt und wir feiern die kürzeste Nacht und
den längsten Tag des Jahres! Die Sonne steht im Zenit, Gott
und Göttin am Höhepunkt ihrer Stärke und Kraft.
Es ist eine Zeit der Reife - der Gott übernimmt die Verantwortung
nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere,
seine Göttin und das Land. Er ist bereit, die daraus resultierenden
Konsequenzen zu tragen.
Diese trage ich so auch in mein Leben. Ich übernehme für
das, was ich gesät und großgezogen habe, die Verantwortung,
und zwar bis zur letzten Konsequenz. Doch schon beginnen die Tage
wieder kürzer zu werden und so birgt bereits Litha einen
Wehmutstropfen in sich die Schatten werden länger
und länger
und die Kräfte in der Unterwelt beginnen
sich langsam aber unabänderlich zu regen und die Tage werden
kürzer, wenn auch zuerst nur unmerklich.
Anfang August wird Lammas oder Lughnasadh, das Schnitterfest
gefeiert (1. 6. August). Wir befinden uns zwar noch im
vollen Hochsommer, aber wir wenden uns bereits gegen Winter und
der dem Land geopferte Gott hat seinen Weg nach Westen, in Richtung
Unterwelt angetreten. Lammas ist das erste Erntefest im Jahr.
Das Licht regiert zwar noch die Welt, aber die Dunkelheit nimmt
weiter zu und drängt das Licht stetig zurück. Das Korn
wird geschnitten Zeichen für das Ende des Wachstumszyklus.
Wir haben gesät, nun ernten wir (hoffentlich) mit Freude.
Zu Lammas kann zur Not noch etwas gekappt werden, was vielleicht
doch nicht so gut in den Erntekorb passt. Lammas ist die Erfüllung
der Vision des Lichts, der Saat, zur Frühlingstagundnachtgleiche.
Die Herbsttagundnachtgleiche, Mabon, wird um den 21. 23.
September gefeiert. Wieder sind Tag und Nacht gleich lang, doch
dieses Mal gewinnt die Dunkelheit. Noch einmal wird alles in die
Waagschale gelegt, bevor die Fähre in Richtung Unterwelt
betreten wird. Leben und Tod sind die beiden Seiten einer Münze,
der Münze, die wir zur Herbstagundnachtgleiche an der Schwelle
weiterreichen sollten. Mabon ist das zweite Erntefest im Jahr,
der Gott auf dem Weg in die Unterwelt und die Göttin altern
mit dem Land, die Kraft und Schönheit wendet sich mehr und
mehr nach Innen.
Mabon ist ein Fest, an dem man sich gewahr werden könnte,
dass das Land, Gott und Göttin und die Menschen Eins sind.
Sie sind immer alles: Hell und Dunkel. Schatten und Licht. Der
Gott und sein Gegenspieler erkennen das Mysterium des Eins Sein
und verbinden sich in Liebe. Der Konflikt von Hell und Dunkel
wird beigelegt und das Mysterium zieht sich hinter diese Welt
zurück. Die Göttin hat auf ihrer Wanderung ebenfalls
Leben und Tod, Hell und Dunkel gesehen und durchlebt und weiß
um deren Einheit. Mit dieser Einsicht wird aus der Mutter die
Alte.
Und dann ... schließt sich der Kreis mit einem neuerlichen
Samhain und die Spirale geht weiter!
Gott und Göttin vereinen sich in der Unterwelt. Zusammen
reisen sie in die Tiefen des Mysteriums des Todes. Sie sind dort
in Liebe vereint - bis sie ihn wieder neu gebiehrt.
Immer dasselbe oder nur das Gleiche
Die Qualitäten der Jahresfeste beginnen sich in der Regel
durch das kontinuierliche Feiern zu zeigen. Nach zwei oder drei
Festen ist dies vielleicht bereits das erste Mal feststellbar,
nach einem Umlauf werden bei guter Arbeit vielleicht schon die
ersten großen Zusammenhänge sichtbar, die von da an
jedes Jahr detaillierter und reichhaltiger werden! Und langweilig
wird es einem nie! Zum einen weil das Jahresrad unerschöpfliche
Details, Feinheiten und Nuancen in sich birgt und zum anderen
da man selbst jedes Jahr aufs Neue in einer anderen Situation
vor die Götter tritt! Im Laufe mehrerer Jahre kontinuierlichen
Lebens damit ist auch feststellbar, wie tief die Arbeit mit dem
Jahreskreis tatsächlich gehen kann. Stets offenbaren sich
neue Aspekte und Details und ich könnte nicht behaupten,
dass sich jemals Langeweile oder Wiederholung gezeigt hätten.
Im Netz wimmelt es von mehr oder minder brauchbaren Darstellungen
über das Jahresrad. Die beste davon ist meines Erachtens
nach die sehr ausführliche und umfangreiche Darstellung von
Mike Nichols, die für ein tieferes Verständnis von Mythologie
und Rolle von Gott und Göttin im Jahreskreis von Interesse
sein können.
Wenn ich und du, liebe Leserin, lieber Leser, nun immer noch
derselben Meinung sind, nämlich dass der Jahreskreis ein
Prozess im Innen und Außen ist, dann wird es Zeit, sich
in die Praxis zu stürzen!
Im Folgenden einige Ideen, wie eine erste Annährung an das
Jahresrad erfolgen kann:
Raus aus dem Haus!
Die Natur ist. Der Jahreskreis ist damit kein Konstrukt, sondern
wenn man aus dem Haus geht, direkt erfahrbar. Alles was man tun
muss, ist raus gehen und sich auf das, was da ist einschwingen.
Die Natur erfährt sich am besten in der Natur
und nicht
im Shoppingcenter oder vor dem Fernseher und
auch nicht
bei stundenlangen Meditationen oder beim Brüten über
mehr oder minder schlauen Büchern. So weit es dir möglich
ist, nütze die Zeit und geh raus!
Suche unterschiedliche Landschaften auf, treib dich in den Bergen
rum, geh durch grüne, schlammige, verschneite oder verregnete
Wälder und wandere über Feldränder (falls es nicht
deine eigenen sind!), spring in Flüsse und Seen (auch wenn
sie vielleicht keine Badezimmertemperatur haben!)
Zieh die Schuhe mal aus, spür die Blätter, die Erde,
den Schlamm, die Steine, das Wasser, den Schnee und Wiesen
Greif
hin! Die Natur beißt (meistens) nicht! Setz oder leg dich
hin, grab dich in einem Blätterhaufen ein, schlaf
in Höhlen oder auf einer Bergspitze, spür den Wind,
die Kälte und die Hitze
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Dann die Gretchenfrage
Was hat das alles mit mir zu tun? Was macht Kälte mit mir?
Wie gehts mir in einer Höhle? Was passiert, wenn ich
ins kalte Wasser springe? Welche körperlichen Empfindungen
habe ich, wenn ich mich im Schlamm wälze und die Sonne anschließend
meine zweite Haut trocknet
.? Wie spürt sich ein Feld
im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter an?
Als praktisch erweist es sich immer, all die Erfahrungen und Gedanken
aufzuschreiben.
Und dann
Wieder raus!
Und zwar regelmäßig. Beobachte, wie sich die Natur
im Laufe der Jahreszeiten verändert. Die Vegetation, welche
Tiere sind anzutreffen
etc. Welche Nahrungsmittel uns die
Natur in den einzelnen Jahreszeiten schenkt.
Und wieder eine Gretchenfrage
Was hat das mit mir zu tun? Welche Tiere stehen für
was? Welche Pflanzen haben welche magische Bedeutung und welche
Eigenschaften? Wie ändert sich ein und dieselbe Landschaft
im Laufe des Jahres? Welche Nahrung schenkt die Natur in welcher
Jahreszeit? Was macht diese frische Nahrung mit meinem Körper?
Und dann
ab zu den Büchern
Zugegebenermaßen ist das Wissen um Mythologie im Jahreskreis
keine Grundvoraussetzung, um den Jahreskreis erfassen zu können,
stellt aber meines Erachtens nach eine wichtige Facette dar und
bereichert den Komplex des Jahresrades ungemein!
Eine reichhaltige Sammlung an mythologischen Texten (Mabinogion,
Antike etc.) findet sich im Internet Sacred Text Archive
Und eine letzte Gretchenfrage
(ich weiß, ich nerve)!! Was hat das alles mit mir
zu tun
? Wo finde ich mich und meine verschiedenen Entwicklungsschritte
im Leben, durch das Jahr wieder und warum und inwiefern?
Das mag jetzt alles furchtbar marginal klingen. Jeder weiß,
dass im Frühling und im Sommer Pflanzen blühen und grün
sind, im Herbst die Blätter fallen und im Winter in unseren
Breitenkreisen so gut wie nichts grünt und die Natur kaum
Nahrung gibt. Wichtig ist wirklich hinzuschauen und reinzuspüren,
was es mit dir macht. Welche Empfindungen es auf allen nur erdenklichen
Ebenen bei dir auslöst, wie sich die Jahreszeiten in deinem
Leben im Inneren reflektieren.
Aus diesem Grunde habe ich diesen Artikel auch sehr offen gelassen
und kein Fest in die üblichen Konzepte gepresst. Wenn du
hinschaust und in dich reinspürst, kommst du wahrscheinlich
zum selben Ergebnis, das du anschliessend immer noch vergleichen
kannst.
Für mich stellt der Jahreskreis einen sehr praktischen und
nützlichen dar, durch das Jahr, ja die Jahre zu gehen. Durch
den Wandel im Außen wird der Wandel im Inneren angeregt,
je durchlässiger und offener man ihm folgt, desto mehr offenbart
sich seine Schönheit und seine Tiefe.
Wenn du dich zuvor schon mit den Mondphasen und den Elementen
befasst hast, schnapp dir ein DIN A3 großes Papier und versuche
Jahreskreisfeste, Transformation von Gott und Göttin, Mondphasen
und Elemente darin einzuzeichnen. Wenn Platz ist, kannst du auch
noch Tiere, Pflanzen, Gottheiten, Saat-und Erntezyklen, Innere
Mysterien etc. darauf vermerken! Je dichter die Informationen
und dein persönlicher Bezug zu den Jahreskreisfesten sind,
desto effektiver wird sich dein Prozess mit ihnen und durch sie
gestalten! Lass eventuell auch Platz für spätere Kommentare,
deine eigenen Erfahrungen und eventuelle Ergänzungen.
Na ja, nimm vielleicht doch einen großen Packpapierbogen...
und hab´ viel Spaß auf der Reise durchs Jahr!
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